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Training und Covid-19

Die am 18.02.21 vorgestellte Studie der Rechtsmedizin des UKE in Hamburg bestätigt noch einmal eindrucksvoll, dass 99% aller an einer Coronainfektion gestorbenen Menschen mindestens eine Vorerkrankung hatten. Die Mehrzahl der Toten hatte sogar mehrere Vorerkrankungen, wie z. B. sehr starkes Übergewicht, Bluthochdruck, chronische Lungenerkrankungen und Nierenschwäche. Vieler dieser Vorerkrankungen werden maßgeblich durch unsere bewegungsarme Überflussgesellschaft mitverursacht. 


Training schützt dramatisch vor schweren Verläufen von Covid-19

Die am 18.02.21 vorgestellte Studie der Rechtsmedizin des UKE in Hamburg bestätigt noch einmal eindrucksvoll, dass 99% aller an einer Coronainfektion gestorbenen Menschen mindestens eine Vorerkrankung hatten. Die Mehrzahl der Toten hatte sogar mehrere Vorerkrankungen, wie z. B. sehr starkes Übergewicht, Bluthochdruck, chronische Lungenerkrankungen und Nierenschwäche. Vieler dieser Vorerkrankungen werden maßgeblich durch unsere bewegungsarme Überflussgesellschaft mitverursacht. Es ist also nicht nur das Alter, sondern vor allem auch der Grad an Gesundheit entscheidend, wie wahrscheinlich eine Corona-Infektion einen schweren Verlauf oder gar Tod bedeutet. Das gilt natürlich für nahezu alle Todesursachen in Deutschland, die durch Zivilisationskrankheiten begünstigt werden. Auch deshalb haben über 80-Jährige ein mehr als zehntausendfach höheres Risiko an Corona zu sterben wie Teenager, weil erstere meistens viele Vorerkrankungen und letztere gewöhnlich keine haben. 

Erst im 20. Jahrhundert haben in Europa vor allem die besseren hygienischen Bedingungen und für alle Bevölkerungsschichten verbesserten Lebensumstände zu einer gravierenden Abnahme der Infektionskrankheiten geführt, so dass die früheren Geißeln der Menschheit von den nichtübertragbaren Krankheiten wie Herzkreislauferkrankungen und Krebs abgelöst wurden. Aber nicht nur Armut und Unterernährung, sondern auch Bewegungsarmut, Stress und chronischer Überfluss machen uns deutlich anfälliger für Infektionskrankheiten. Wer Krankheit und Leid der Coronapandemie wirkungsvoll bekämpfen will, der sollte nicht sein ganzes Handeln ausschließlich gegen das Virus richten, sondern zusätzlich auch die Gesundheit der Menschen berücksichtigen. Denn auf mittlere und längere Sicht wird das wahrscheinlich sehr wichtig für die Bekämpfung der Pandemie und später der Endemie werden. Es steht nämlich zu befürchten, dass das neue Coronavirus wie die bereits vier anderen Coronaviren jeweils im Herbst und Winter vermehrt auftreten wird. Diese Entwicklung halten sehr viele Experten derzeit für die wahrscheinlichste, wie ein kürzlich erschiener Nature-Artikel dokumentiert, in dem 89% der Wissenschaftler dieses Szenario erwarten.  

Um in der aufgeheizten Debatte nicht absichtlich missverstanden zu werden, meint das oben Gesagte nicht, dass wir keine wirkungsvollen Eindämmungsmaßnahmen, Therapien und Impfungen brauchen und dass das Coronavirus durch einen gesunden Lebensstil seinen Schrecken verlieren würde. Und zugegebenermaßen lässt sich leider auch nicht verhindern, dass viele der wirkungsvollen Maßnahmen gegen das Coronavirus gravierende Einschränkungen und Distress notwendig machen.

Die bisherige Entwicklung zeigt aber auch eindrücklich, dass die ausschließliche Bekämpfungsstrategie eine beträchtliche Schieflage erkennen lässt, denn die Maßnahmen gegen das Virus schwächen unsere psychischen und physischen sowie kulturellen und sozialen Abwehrkräfte. Dies ist nicht nur metaphorisch gemeint, sondern es ist sowohl klinisch als auch kausal bewiesen, dass körperliches Training die Immunfunktion bedeutet verbessert. Ebenso gibt es keinen Zweifel, dass menschliche Nähe, soziale Anregung und Kultur vielfältige positive Auswirkungen haben.

Daten des Robert-Koch-Institus

Die Angst vor Coronaleugnern sollte uns nicht dazu verleiten, stets Nutzen und Schaden der eingesetzten Maßnahmen zu überprüfen und die wissenschaftlichen Fakte zu ignorieren. In den öffentlich-rechtlichen Medien wird gebetsmühlenartig behauptet, dass es jeden schlimm treffen könne und deshalb auch junge und gesunde Menschen sterben können. In Einzelfällen stimmt das, aber es ist eine sehr seltene Ausnahme. Bisher sind nur 2 Jugendliche in der Altersgruppe von 10-19 Jahren verstorben, während über 30.000 Tote in der Altersgruppe von 80- 89 Jahren zu beklagen sind. Weiterhin zeigen die Daten des Robert-Koch-Institus eindrücklich, dass neben dem Lebensalter vor allem das Ausmaß an Zivilisationskrankheiten über die Schwere des Verlaufs entscheidend. Auch dies scheint ein wichtiger Grund dafür zu sein, dass Männer bereits ab einem Alter von ca. 30 Jahren ein mehr als doppelt so hohes Sterberisiko wie Frauen haben, denn ihr ungesünderer Lebensstil führt zu mehr Vorerkrankungen. 

Was ist zu tun?

Wir müssen unbedingt viel besser diejenigen schützen, die das nicht oder nur unzureichend selbst können. Aber dieser Schutz sollte zunehmend durch intelligentere Maßnahmen als mehrmonatige Lockdowns bestehen, denn die dadurch verursachten Kollateralschäden erhöhen unsere Empfänglichkeit und Verletzlichkeit gegenüber allen Krankheiten. Es sei dran erinnert, dass die nicht übertragbaren Krankheiten, wie Herzkreislauferkrankungen, Krebs und Demenz, etc. weiterhin das größte Leid verursachen und unsere inaktive Lebensweise dies massiv begünstigt. Das gilt auch für die Coronainfektion. Wer gesünder und fitter ist, der kann sein individuelles Risiko dagegen beträchtlich reduzieren, denn dadurch erhöht sich unter anderem auch die Wahrscheinlichkeit einer verbesserten Immunantwort auf die Impfung! Und dieses Vorgehen lohnt sich auch auf gesellschaftlicher Ebene, besonders für diejenigen, die aufgrund ihrer Lebensverhältnisse und Kompetenzen bisher unzureichend von einem gesünderen Lebensstil profitieren konnten.

Quellen: